Was ist eine Raumberatung

 

Begrüßung aus der Ferne

Mitten in der Corona-Pandemie wurde ich für eine Raumberatung im Headquarter des ORIGINALBOOTCAMP engagiert.

Vor Ort wurde ich per Laptop von der Geschäftsführerin Sassy begrüßt, die das Unternehmen zu dieser Zeit von Portugal aus leitete.

 

Das Problem: Anpassung an die neuen Umstände

Corona hatte die Welt verändert und damit auch die Anforderungen an die Räumlichkeiten des Unternehmens. Live-Gruppenkurse waren nicht mehr möglich, und es musste schnell Platz geschaffen werden für:

- Personal Training

- Online Kurse

 

Die Räumlichkeiten waren bereits vorhanden, aber nicht optimal genutzt und sehr provisorisch gestaltet.

Es ging um schnelle Lösungen, ohne dass Sassy persönlich vor Ort sein musste.

 

Der Weg zur Lösung:

In anderthalb Stunden sind wir per Video alles durchgegangen.

Wir waren uns darüber einig, dass der Videoraum einen merkwürdigen Vibe hatte.

Obwohl er groß und hell war, hatte man das Gefühl, eingesperrt zu sein, sobald die Tür zufiel.

Meine Empfehlung: ein Bullauge in die Tür zu setzen, um das Gefühl von Enge zu nehmen.

 

Nach vielen solcher Themen und Gefühle hatten wir einen klaren Plan,

wie welcher Raum umgestaltet werden muss.

Der Studioleiter hatte diverse Handwerker an der Hand, aber die große Vision lag nun bei mir.

 

Die Lösung: Teamarbeit und klare Aufgabenverteilung!

Wir haben aufgeteilt, wer aus ihrem Team was und wann machen kann, was nachhaltig weiter genutzt werden kann

und wo sie ohne meine Hilfe nicht weiterkommen. Aus diesem Teil wurde ein Auftrag für mich.

 

P.S. Aus diesem einen Auftrag wurde später ein weiterer:

Den Videoraum zurückverwandeln in ein Büro plus Meetingraum.

Nach zufriedenstellender Umsetzung ging es dann darum, die bestehenden Büroräume zu upgraden.

Schließlich folgte auch die Geschäftsführerin mit ihrem Haus.

 

Mit meinem Team haben wir dort alles auf links gedreht und upgegradet,

vom Home Office bis zum Gästezimmer – am liebsten, wenn sie sich in Portugal oder Sri Lanka befand.

 

Eine langfristige Zusammenarbeit!

Durch diese eine Raumberatung bin ich irgendwie zur Haus-und-Hof-Designerin der ganzen Familie geworden

– der abgefahrenste Beratungseffekt überhaupt.

 

Die Corona-Zeit hat uns alle vor Herausforderungen gestellt, aber sie hat auch gezeigt, wie flexibel und anpassungsfähig wir sein können.

 

Mit kreativen Lösungen und enger Zusammenarbeit haben wir gemeinsam das Beste aus der Situation gemacht und Räume geschaffen, die den neuen Anforderungen gerecht werden.

 

Marie wohnte zu weit weg, dachte sie zumindest.

Bis sie feststellte, dass sie auch online mit mir arbeiten kann.

 

Das haben wir gemacht, sogar schon zweimal.

Auch online arbeite ich immer mit dem ersten Eindruck und habe keine Vorbereitung!

Die Kamera geht an und ich springe ins kalte Wasser.

 

Worum geht es wirklich?

Ich versuche zu verstehen, worum es eigentlich geht. Selten geht es um die Möbel oder um den Stauraum. Meistens geht es um verborgene Anteile, für die sich meine Klienten schämen.

 

Marie und ihre Zwiegespaltenheit!

- Marie fühlt sich oft zwiegespalten in ihrem Leben:

- Mit welchem Mann führe ich lieber eine Beziehung?

- Arbeite ich lieber zu Hause oder in der Firma?

- Welches ist mein liebstes Hobby?

- Will ich hier wohnen bleiben?

 

Das viele „Entweder, Oder“-Denken macht sie ganz mürbe.

Bei der letzten Raumberatung haben wir gemeinsam versucht, aus dem „Oder“ ein „Und“ zu machen.

 

Ein Raum für alle Interessen

Ihr Wohnzimmer ist momentan ein unstrukturierter Raum für alles: eine Ecke zum Basteln, eine Staffelei,

weil sie gerne malt, ein Home-Office-Platz, einen riesigen Esstisch, ein Sofa aus zwei Teilen,

von denen sie nur eins benutzt, und die dauerhafte innere Unsicherheit: wie kann ich jemals alle meine Anteile hier zusammenbringen?

 

Marie hat Spaß an vielen Dingen, wie Schlagzeug spielen, malt aber auch wahnsinnig gern, liest sehr viel und schaut nicht fern.

Sie braucht gar kein klassisches Wohnzimmer, haben wir festgestellt.

Sie braucht eigentlich einen strukturierten Raum, in dem sie alles sein darf!

 

Ein Raum, der alles sein darf!

Am Ende der Beratung haben wir es einfach „Studio“ genannt.

Ein Raum, der alles sein darf. Wie sie selbst.

 

Fazit: Integration statt Zwiegespaltenheit

Marie hat durch die Online-Beratung erkannt, dass sie nicht zwischen ihren Interessen wählen muss.

Statt sich für das eine oder andere zu entscheiden, hat sie einen Raum geschaffen, in dem sie alles sein kann.

Ihr „Studio“ ist der perfekte Ausdruck ihrer vielseitigen Persönlichkeit und zeigt, dass Raum-Coaching viel mehr ist als nur Möbel rücken.

 

Es geht darum, Räume zu schaffen, die unsere wahren Bedürfnisse widerspiegeln und uns erlauben, ganz wir selbst zu sein.

 

21 Jahre Erfahrung und doch immerwieder so aktuell!

 

Auch nach 21 Jahren im Bereich Interiordesign und Raum-Beratungen spüre ich immer wieder,

wie sehr wir unter unseren vermeintlich schlechten Eigenschaften leiden.

Hinter verschlossenen Türen verstecken wir Anteile vor fremden Augen,

für die wir uns schämen, und die uns in unserem eigenen Alltag und Haushalt im Weg stehen.

 

Woher kommen unsere Erwartungen?

Wir glauben oft, dass wir Fähigkeiten wie Ordnung, Struktur oder Kochkünste quasi von Geburt an in uns haben müssen. Doch woher kommt dieser Gedanke eigentlich? Und warum geißeln wir uns immer wieder für das, was wir nicht können, anstatt auf die positiven Aspekte und Ressourcen zu schauen?

 

Wie schaffen wir Erleichterung im Alltag?

Um deinen Alltag zu erleichtern, nimm doch mal deine alltäglichen Abläufe unter die Lupe und schaffe dir ganz einfache Erleichterungen.

Ein Beispiel aus meiner Praxis zeigt, wie das funktionieren kann.

 

Ein Beispiel aus der Praxis:

Während einer Raumberatung habe ich mit meiner Kundin Lena ihre neue Wohnung auf den Kopf gestellt. Überall und in jeder Tüte waren Klamotten, sogar in den Kartons in der Küche. Der Kleiderschrank platzte bereits aus allen Nähten – der klassische Ort für Kleidungsstücke war schon längst überfüllt.

Ja, eigentlich stand als nächstes Ausmisten an. Aber gerade erst in die neue Wohnung gezogen, war Lena dafür wirklich nicht bereit.

Stattdessen sind wir gemeinsam auf ihre krasse Anti-Wasch-Lust gestoßen. Lena ist nicht kaufsüchtig, sondern wasch-trotzig.

 

Eine einfache Lösung für ein großes Problem!

Um diesen Teil von sich zu akzeptieren und zu integrieren, statt sich jeden Tag für ihre „mangelnde“ Fähigkeit zu geißeln,

habe ich Lena als Hausaufgabe gegeben, zwei sehr große Wäschekörbe zu kaufen. Wenn die voll sind, ist Waschtag!

Ihr Feedback war überwältigend: „Ohmygod Nora, das erleichtert mich soooo!!! Alles erstmal da rein und wenn es oben rauskommt,

weiß ich: jetzt muss ich ran!“

 

Raum Coaching ist mehr als nur Möbel rücken

Das macht mich glücklich.

So ist Room Coaching mit mir.

Es ist eigentlich Raum Psychologie:

Integriere die Anteile, die zu dir gehören, genauso wie die Möbel in deinem Zuhause.

 

Erleichtere dir dein Leben, akzeptiere deine Eigenheiten und schaffe dir eine Umgebung,

die dich unterstützt, statt dich zu belasten.

 

Dein Zuhause sollte ein Ort der Ruhe und Freude sein, nicht ein Spiegel deiner Selbstkritik.

 

Susans Ladenlokal in Köln: Eine Herausforderung mit Potenzial!

 

Susan hat ein Ladenlokal in Köln, in dem sie Makramee-Workshops anbietet.

Die Lage und Größe des Lokals sind optimal für ihre Zwecke, aber die Grundausstattung ist miserabel:

hässlicher Boden, ein knüsseliges Bad und ein kaputtes Fenster. Der einzige Mega-Vorteil: die günstige Miete.

 

Das Problem: Die Suche nach dem perfekten Ladenlokal

 

Susan hat bestimmt 1000 Stunden online verbracht, um ein geeigneteres Ladenlokal zu finden, das ebenso kostengünstig,

aber besser ausgestattet ist. Wir kannten uns von einem Workshop, bei dem wir uns vernetzt haben.

Irgendwann war die Verzweiflung groß genug und sie rief an:

„Nora, ich brauch deine Hilfe! Und deine Expertise! Ich kann mich einfach nicht entscheiden!“

Susan brauchte dringend jemanden, der sich mit ihr zusammen in die Situation hineindenkt.

 

Der Weg: Pro und Contra abwägen

 

Ich kam zur Raumberatung.

Wir haben alle Pros und Contras ausgewertet.

Mein Ideen-Automat hat einiges ausgespuckt und mit einem

Perspektivwechsel und Blick von außen konnte Susan eine Entscheidung treffen.

 

Die Lösung: Investieren und optimieren

 

Susan entschied sich klar, dort zu bleiben und etwas in den Laden zu investieren, damit er mehr zu ihrem Ding wird,

sie optimaler arbeiten kann und sich das in den Räumlichkeiten widerspiegelt.

Für den hässlichen Boden hatte sie noch einen gemütlichen und riesengroßen Perserteppich im Keller.

Streichen wollte sie selbst und für alles Handwerkliche und das Bad-Upgrade hat sie mich gebucht.

Das bekommt jetzt vielleicht keinen Design-Preis, aber wir haben das Maximum herausgeholt, finde ich.

 

Das Fazit: Ein Blick von außen und ein Plan

 

Manchmal braucht es „nur“ einen Blick von außen und ein zweites Hirn, damit man weiß,

was zu tun ist, einen klaren Next-Step-Plan bekommt und sofort loslegen kann.

 

Durch unsere Zusammenarbeit hat Susan nicht nur Klarheit gewonnen, sondern auch ein Ladenlokal, das besser zu ihren Bedürfnissen passt.

 

Manchmal ist es wichtiger, das Beste aus dem Vorhandenen zu machen, anstatt endlos nach etwas Perfektem zu suchen.